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Synopse - die Autoren im Vergleich

Die folgenden Tabellen sollen nur die Unterschiede zwischen den diversen Autoren herausarbeiten. Wer nichts zur Spieltechnik schreibt, taucht auf dieser Seite im allgemeinen auch nicht auf. Worin man sich einig ist, habe ich schon beschrieben. Positionen, wo nur ein "-" steht, hat der jeweilige Autor offen gelassen. Manches habe ich trotzdem aus Fotos und Skizzen abgeleitet.

Wer's nicht glaubt oder ganz genau wissen will, klickt auf die Bilder - dort gibt es PDF-Dateien dazu.

1916 Myrtle Stumpf Self Instructor for the Tenor or Plectrum Banjo
M. Stumpf, 1916

Knappe Beschreibung mit einem Foto der Autorin. Keine Angaben zur linken Hand. Die Abbildung zeigt ein relativ großes und spitzes Plektrum. Stumpf empfiehlt den Anschlag in der Mitte zwischen Steg und Halsansatz.

Halsneigung 45°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg 5 cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) Mitte
1916 Lorenzo Cirina Artistic complete Method for the Study of Tenor-Banjo
Lorenzo Cirina, 1916 Zweisprachige italienisch-englische Schule und damit ein Beweis für die wichtige Rolle der Italiener in der amerikanischen Musik. Das Plektrum ist für Cirina nur eine Alternative zum Spiel mit den Fingern. Außer einem Foto des Autors wird aber nicht viel Anleitung geboten. Dafür sind die zahlreichen Übungen mit Fingersätzen versehen.
Halsneigung 15°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) Mitte
1917 Arthur W. Black A practical Method for the Tenor Banjo
Black 1917 Ausführliche Beschreibung der sitzenden Standardhaltung mit 4 Fotos. Der linke Arm soll „nicht zu dicht am Körper“ gehalten werden. Das Plektrum weist in Richtung des Zeigefingers, das Plektrum wird also mit spitzen Fingern gehalten. Für den Anfang empfiehlt er ein weicheres, später ein steiferes.
Halsneigung 30°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 7,6 cm
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) Mitte
1919 Arthur W. Black A practical Method for the Plectrum Banjo
Umschlagfoto Keine Änderungen gegenüber der Tenor-Ausgabe von 1917.
1919 Wm. C. Stahl Wm. C. Stahl's new Method for Tenor Banjo
Wm. C. Stahl 1919

Sehr knapp gehaltene Einführung ohne Fotos. Keine Angaben zur Bewegung der rechten Hand. Hier berührt der rechte Unterarm den Kessel 7½ cm über dem Saitenhalter. Der Anschlagpunkt liegt dann gute 5 cm vom Steg entfernt.

Auch Stahl lässt den Anfänger mit einem weicheren Plektrum beginnen, was das Erlernen des Tremolos fördern soll.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 7,6 cm
Höhe Handgelenk über Steg 5 cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1919   Union Self Instructor for Tenor Banjo
Umschlagfoto

Äußerst spärliche Anleitung und Fellverbot für den kleinen Finger. Gut dass der Autor unbekannt bleibt.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1920 George L. Lansing Master Instructor for the Tenor-Banjo
Master Instructor for the Tenor-Banjo Für Banjos mit 17 Bünden. Recht knappe Beschreibung, ohne Fotos. Halsneigung so, dass die Wirbel auf Höhe des Kinns kommen.
Halsneigung Kinnhöhe
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 9,6 cm
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1921 Frank Littig Littig's New Practical Method for Tenor Banjo and Mandola
Keine Fotos, nur knappe Angaben zu Haltung und Plektrum. Die Anweisung, den Hals mit der linken Hand zu "unterstützen", ist zumindest ungewöhnlich. Der rechte Arm liegt „nahe am Saitenhalter“ auf dem Kessel. Littig benutzt ein "Mandolinenplektrum".
Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) nahe
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 7,6 cm
1921 Theo. & Teresita DeHarport DeHarport's Practical Method for Tenor Banjo
deHarport 1921 Knappe Beschreibung der Standardhaltung im Sitzen, ohne Fotos. Der kleine Finger der rechten Hand darf das Fell nicht berühren. Im Orchester empfehlen sie ein Thimble (Daumen-Pick), weil das lauter und durchdringender klingt, wenngleich es mehr Übung erfordert. Der optimale Anschlag erfolgt 2 inch vom Steg entfernt.
Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 7,6 cm
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1921 E. N. Guckert Guckert's Chords for the Tenor Banjo at Sight
Titelseite

Keine Hinweise zur Haltung. Auch die Ausführungen zum Plektrum sind eher dürftig und beschränken sich auf die Tatsache, dass man mit einem mandelförmigen Stück Schildpatt Auf- und Abschläge durchführen kann.

Nach Guckert eignet sich die Quintenstimmung hauptsächlich für Single-String Arbeit. Für die Akkordbegleitung empfiehlt er die Gitarrenstimmung.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1922 Wm. Morris Morris' modern Method for Tenor Banjo
Wm Morris

Ausführliches Œuvre mit 4 Fotos zur Haltung. Morris erwähnt als erster die stehende Spielhaltung als mögliche Alternative. Dabei scheint er im Stehen noch keinen Gurt zu verwenden, das Banjo wird dabei flach, eher wie eine Mandoline gehalten. (Diese Haltung findet sich auch in den Filmchen mit Mario dePietro oder Joe Sodja ).

Im Stehen fixiert der rechte Unterarm den Kessel quasi über dem Saitenhalter. Im Sitzen etwa 5 cm oberhalb. Das Handgelenk der rechten Hand ist so anzuwinkeln, dass es 2 - 3 inch (5,08 - 7,62 cm) über dem Fell liegt. Den besten Ton hört er bei einem Anschlag 2 inch (5,08 cm) vom Steg. Für einen weicheren Ton geht er aber bis zu 15 cm vom Steg weg.

Als Plektrum empfiehlt er für den Anfang ein weicheres, das locker, mit etwas Spiel gehalten wird. Auf dem Foto hält er das Plektrum mit relativ offener Hand, also ohne eng eingerollte Finger.

Vielleicht der beste seiner Tipps am Ende: Wenn eine Stelle zu schwer ist, spiele lieber nichts als falsch; das schadet wenigstens nicht.

Halsneigung 25° (stehend)
40° (sitzend)
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 0 cm (stehend)
5 cm (sitzend)
Höhe Handgelenk über Steg 5 - 7,6 cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1922 Wm. Foden Paramount Method for Tenor-Banjo
Wm Foden 1922

Auch ohne Fotos gute Ausführungen zur Standard Haltung, mit guter Erklärung der linken Hand. Foden erwähnt erstmalig, dass der Daumendruck der rechten Hand auf das Plektrum den Ton bestimmt. Der kleine Finger darf bei Foden leicht auf dem Fell schleifen, er darf aber nicht darauf ruhen! Diese Technik wurde später von Perry Bechtel und Bud Wachter perfektioniert.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) "unweit"
Höhe Handgelenk über Steg 5 cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1922 Ralph Eliaser A complete Manual of Harmony and Chords for the Tenor Banjo
Titelbild

Hier geht es nicht um Haltung oder Spieltechnik sondern um Aufbau und Theorie der Akkorde. Viele Tabellen erklären die verschiedenen Varianten. Systematisch aufgebaute Grifftabellen arbeiten das Prinzip heraus. Gegen Ende folgt noch eine Anleitung zur Analyse von Klaviernoten um daraus die Banjoakkorde zu ermitteln.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1922 Warner Warner's very easy Tenor Banjo Method
Warner's very easy method, 1922

Für den Anfang empfiehlt das Buch ein dünnes Plektrum, das ganz locker zu halten ist. Sonst außer einem Foto wenig detaillierte Angaben zur Haltung.

Halsneigung 28°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) "nahe"
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1922 K. Kotty Kotty's Complete Book of Chords and Chart for the Tenor Banjo
Kotty, 1922

Kotty, auf dem Foto noch mit einem fünfsaitigen Banjo abgebildet, schlägt ein dünnes Fell vor und zieht auf dem Tenor eine abstruse Mischung aus Gitarren- und Banjosaiten sowie Spulendraht(!) auf. Überkreuzte  Beine sind tabu, Akkorde sollen mit einem Daumenpick gespielt werden, Solo mit einem Mandolinenplektrum.

Halsneigung 40°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1923 Charles McNeil Chord System for Tenor Banjo
McNeil 1923

Vierfach bebilderte, ausführliche Anleitung. McNeil empfiehlt, den rechten Fuß1 über den linken zu legen. Der Kessel soll nicht am Körper anliegen, um den Ton nicht zu dämpfen. Er geht also noch von Banjos ohne Resonator aus.
Die linke Hand verläuft mit dem Unterarm in einer Linie. Die Finger bleiben immer spielbereit über dem Griffbrett, ein 'arbeitsloser' Finger verschwindet also nicht eingerollt neben dem Hals. Der Hals des Banjos ist nur wenig höher als der Kessel, was eine relativ flache Haltung, etwa 15° bedeutet.
Der rechte Unterarm liegt gleich hinter dem Saitenhalter auf dem Kesselrand. Das angewinkelte Handgelenk erreicht eine Höhe von mehr als 6 cm direkt über dem Steg. Die resultierende Anschlagposition ist damit 10 cm vom Steg entfernt.

Das Plektrum (groß, mittlere Härte, Schildpatt) hält er eher mit spitzen Fingern, etwa so wie man ein Blatt Papier aufgreift. Selbst den Mittelfinger lässt er dabei noch zu.

Interessante Beschreibung des Single-String Abschlags: während der Unterarm jede Hoch-Tief-Bewegung vermeidet, fällt die rechte Hand ganz locker (wie leblos) durch das Eigengewicht aus 5 cm Entfernung im Winkel von 45° auf die Saite so dass es 'schnalzt' (slap). Umgekehrt erfordert der Aufschlag etwas mehr Schwung, um die Schwerkraft zu überwinden.

Halsneigung 15°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) direkt oberhalb
Höhe Handgelenk über Steg 6,35 cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 10 cm
1923 Frank Littig Littig's New Harmony Self Instructor - Chords for Tenor Banjo - Diagrams with Notes
Umschlagbild

Nur Grifftabellen für die wichtigeren Akkorde über alle Tonarten. Wenig Erhellendes zur Haltung, aber am Ende noch eine interessante Liste von praktischen Tipps und Weisheiten. Eine davon lautet, "die meisten Orchester dirigieren ihren Dirigenten".

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 7,6 cm
1924 M. J. Scheidlmeier Scheidlmeier's modern System for learning to play the Tenor Banjo
M. J. Scheidlmeier, 1924

Der wohlgenährte Herr mit dem urbairisch klingenden Namen gibt detaillierte Anweisungen mit den üblichen Haltungsregeln. Vier Fotos sorgen für Klarheit.

Der rechte Arm gehört 5 cm über dem Saitenhalter auf den Kesselrand. Der optimale Anschlagpunkt liegt ebenfalls 5 cm vom Steg entfernt. Das Plektrum hält Herr S. eindeutig nicht mit spitzen Fingern.

Auf Seite 100 gibt Scheidlmeier noch recht sinnvolle Tipps für die Spielpraxis, unter anderem den, beim Spielen zu lächeln!

Halsneigung 40°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 5 cm
Höhe Handgelenk über Steg 5 cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1924 Harry Reser Manual of Tenor Banjo Technique
Harry Reser, 1924

Als Harry sein erstes Lehrbuch veröffentlichte, war er bereits ein bekannter Star und bei Paramount Banjos unter Vertrag, was in der Einleitung hörbar wird.

Anweisungen zur Haltung und Spielweise finden sich - angesichts der Bedeutung des Autors - überraschend wenig. Auch Fotos sucht man vergeblich. Immerhin, die Anleitung zur Position der rechten Hand liest sich bei Reser origineller als beim Rest: Liegen Unterarm und Hand in einer Linie, befindet sich das Plektrum 5 inch (12,7 cm) über den Saiten. Jetzt wird das Gelenk abgewinkelt, bis das Plektrum 1/8 inch (0,32 cm) in die Saiten 'beißt'. Diese Haltung wird relativ steif beibehalten und zum Anschlag nur der fleischige Teil des Unterarms auf dem Kesselrand abgerollt. Auf dem Cover von Clicqot und in seinem einzigen bekannten Film sieht man Harry mit einer recht flachen Halsneigung spielen, was zu seiner Angabe passt, die Mitte des rechten Unterarms gleich links vom Saitenhalter zu positionieren.

Ergiebiger ist Resers Buch an technischen Details. Sein Tipp zum Plektrum: es kann mit dem Messer aufgerauht werden, dann lässt es sich besser halten. Für den Einsatz im Tanzorchester empfiehlt er eine Saitenlage von ¼ inch (0,64 cm), einen dicken Steg mit Ebenholzeinlage und ein hart gespanntes Fell.

Interessant ist seine Bemerkung, dass er die für das Violinspiel zu Grunde liegende Technik wo immer möglich auf das Tenorbanjo angewendet habe. Alle Lagenwechsel habe er auf vergleichbare Weise durchgeführt.

Halsneigung 25°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) gleich links davon
Höhe Handgelenk über Steg siehe Text
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1924 Septimus Winner Eureka Method for the Tenor Banjo
Bild der Umschlagseite

Die Angaben zur Haltung sind völlig wertlos: halte den Hals so, dass die Hand beweglich bleibt und die Finger eine gute Position über dem Griffbrett einnehmen. Wann die Position 'gut' ist, bleibt sein wohl gehütetes Geheimnis. Rechts und links sind offenbar auch egal, denn: das Instrument ruht auf dem Schenkel.

Etwas brauchbarer sind seine Tipps zum Umgang mit Naturfellen bei Wetterwechsel.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1924 Frank Littig Littig's Jazzing and Ragging Tenor Banjo Method
Bild der Umschlagseite

Hier geht es Littig nicht darum, wie man Banjo spielt, sondern was man darauf spielt. Folglich gibt er keine Anleitungen zur Haltung.

Was das Buch trotzdem lesenswert macht sind ein paar richtig hammerharte Aussagen wie z.B. "Das Banjo verdient das Geld für die anderen Instrumente mit" oder "nach dem Klavier ist das Banjo das wichtigste Instrument".

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1925 H.H. George Truett-George System for the Banjo - 100 Lessons
H.H. George, 1925

Das Buch, herausgegeben von der Trujo Banjo Company, ist eine gebundene Sammlung von 100 maschinengeschriebenen Lektionen.

Die Haltung des Banjos wird zwar ohne Abbildungen erklärt, weist aber dafür ein paar vom Üblichen abweichende Details auf.

Das Banjo ist streng parallel zum Körper zu halten, also nicht wie bei einigen Autoren leicht zum Körper gekippt. Die Halsneigung gibt er exakt mit 45° vor.

Das Plektrum soll relativ groß und schwer sein, sowie unbedingt aus Schildpatt. Der Anschlag erfolgt im 45° Winkel gegen die Fellebene, beim Tremolo im 90° Winkel. Es sollte immer locker gehalten werden. Der Daumen der linken Hand soll generell 1 Bund höher gesetzt werden, als der Zeigefinger.

Halsneigung 45°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 5 cm
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1925 C. E. Wheeler The Wright self Instructor for the Tenor Banjo
Umschlagbild

Leider gibt es keine Fotos. Neben den üblichen Anleitungen gibt er noch den Rat, das Plektrum nicht zu fest zu greifen und als Anfänger eher ein weicheres zu verwenden.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 7,6 cm
Höhe Handgelenk über Steg 5 cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1925 Frank Littig Littig's Practical Method for Tenor Banjo
Umschlagbild

Die Halsneigung gemäß dem (einzigen) Foto ist relativ flach. Das Übrige entspricht der Ausgabe von 1921. Der kleine Finger ist erlaubt, damit der Anschlag der ersten Saite nicht auf dem Fell endet. Erstaunlich für einen Profi ist die Aussage, dass Tenorbanjos bis zu 22 Bünde haben und dass man nie mit einem Aufschlag beginnen darf. Denn letzteres wurde spätestens mit Harry Resers The Clock and the Banjo widerlegt.

Halsneigung 26°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) nahe
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 7,6 cm
1925 Arling Shaeffer Elite Method for the Tenor Banjo
Umschlagbild

Shaeffer sagt sehr wenig zur Haltung, auch Fotos oder Zeichnungen dazu fehlen. Die linke Hand soll das Instrument nicht stützen müssen. Der kleine Finger der rechten Hand darf nicht aufs Fell. Besser sind da schon seine praktischen und technischen Hinweise. Wem die A-Saite beim Stimmen reißt, der darf zum Üben auch einen Ton tiefer stimmen. Der Abstand der Kerben im Steg soll sich an der Größe der Fingerspitzen orientieren, usw. Recht ungewöhnlich dagegen ist sein Vorschlag, den Klang des Banjos mit einem auf den Steg aufgesetzten, metallenen Dämpfer zu 'verbessern'. Auf einer ganzen Seite bietet Shaeffer eine Reihe weiterer Tipps an, wozu neben einem freundlichen Gesicht beim Spielen auch mal das Schneiden der Fingernägel gehört.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1926 Griffin Packman Packman's "New Method" Banjo Tutor
Umschlag zu Packman, 1926

Der Engländer Griffin Packman war zwar stolzer LRAM (Licentiate of the Royal Academy of Music), seine Schule gibt aber äußerst wenig her. Nach dem 5-string Banjo, auch in Banjeaurine und open-G Stimmung, gibt es gerade mal 3 Seiten zum Tenorbanjo. Zur Haltung: das Banjo gehört so gekippt, dass man das Griffbrett sehen kann. Immerhin, das Mädel auf dem Foto schaut lieb in die Kamera und schlägt die Beine nach Vorschrift des Meisters übereinander.

Halsneigung 27°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1926 Carl Fischer Short-Cut Tenor Banjo Method
Carl Fisher, 1926

Nur ein Foto, aber für das kompakte Format erstaunlich detaillierte Anleitung. Fischer bevorzugt die sitzende Spielhaltung mit übereinander geschlagenen Beinen. Das Plektrum wird gerade so fest gehalten, dass es in der Hand nicht verrutscht. Anschlag etwa 5 cm vom Steg.

Da Buch enthält auch ein paar allgemeine Tipps, unter anderem den schon von Scheidlmeier erwähnten, im Orchester neben dem Schlagzeuger zu sitzen. Aber damals lief ja auch kein nervtötendes Ride-Becken von Anfang bis Ende mit.

Halsneigung 45°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 5 cm
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1926 Carl Fischer Carl Fischer's New and revised Edition of celebrated Tutors - Tenor Banjo and Tenor Guitar
Carl Fischer, 1926

Äußerst knappe Erklärung zur Haltung an Hand von zwei Fotos. Auch hier Resers Tipp, die Grifffläche des Plektrums aufzurauhen.

Halsneigung 38°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) direkt oberhalb
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1926   Winn's How to Rag and Jazz on the Tenor Banjo
Winn's, 1926

Wieder ein Vertreter der Sitzposition mit überkreuzten Beinen. Der Hals wurde wohl ziemlich flach gehalten, da er nur wenig über den Korpus ragen soll. Die Hand darf das Fell nicht berühren.

Halsneigung flach
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 5-8 cm
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1926 Albert Bellson The Professional Tenor Banjoist
Titelseite in ornamentaler Schrift

Kein Lehrbuch für Anfänger, sondern ein Buch mit täglichen Übungen für den Profi. Dazu werden die Etüden jeweils in drei Notationen angeboten: universal notation, klingend mit 3 Noten, geschlossene Akkorde für Klavier. Angaben zur Haltung fehlen demzufolge. Auf dem Foto spielt er die Saiten ziemlich nahe am Hals. Solche Bilder entstehen aber unter der Regie des Fotografen, sind also mit Vorsicht zu genießen.

Halsneigung 47°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) weit
1926 Will D. Moyer Moyer's superior Method for Tenor Banjo or Tenor Guitar
Titelseite

Nur minimale Angaben zu Haltung und Plektrum. Zwei Fotos, drei Zeichnungen, das muss genügen, ansonsten verweist er auf den Lehrer. Geschätzte Daten, nach dem Foto:

Halsneigung 40°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) nahe
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) mittig
1926 Wm. Morris The Master Method for Tenor Banjo - Part 1
Titelseite

In etwas merkwürdigem Englisch verspricht Morris, den Schüler mit seiner Master Method bis zu Opernsoli zu führen, was er hauptsächlich mit Spielstücken und weniger mit erklärendem Text ansteuert. So bleibt neben vier nicht allzu ergiebigen Bildern nur der Rat, die linke Hand immer schön übers Griffbrett zu wölben und anfangs ein weicheres Plektrum zu benutzen.

Halsneigung 44°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5-8cm
1926 Leslye Elliott Practical Tutor for the Tenor Banjo
Titelseite

Drei Fotos und etwas Text. Er betont, dass das Banjo auch ohne die linke Hand am Hals kaum Druck vom rechten Unterarm brauchen soll, der den Kessel mittig zwischen Handgelenk und Ellenbogen trifft. Der linke Daumen berührt den Hals von unten, gegenüber dem Mittelfinger, die Handfläche hat nix am Hals verloren! Der rechte Daumen reguliert per Druck die Anschlagstärke und der kleine Finger darf sogar übers Fell gleiten. Daten zum Teil nach dem Foto geschätzt:

Halsneigung 45°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 5cm
Höhe Handgelenk über Steg 10cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5cm
1926 Frank Bradbury Method for Plectrum Banjo
Titelseite

So gut das Notenmaterial auch ist, wo es um die Haltung geht, musste eine drittel Seite reichen. Foto gibt's auch keines. Klar ist allerdings die Empfehlung, einmal auf das Griffbrett gesetzte Finger erst zu heben wenn das nötig wird. Das gilt insbesondere für aufsteigende Läufe. Unter dem Stichwort Ausdruck kommt noch was zum Anschlagpunkt: nahe am Steg, wenn's laut hergeht und zum Griffbrett hin für leise Passagen. Exakte Daten gibt es aber leider nicht zu vermerken:

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1927 Will D. Moyer Moyer's superior Method for Plectrum Banjo in C-Notation
Titelseite

Noch weniger Angaben zu Haltung und Plektrum als in seiner Schule für Tenor Banjo. Ein Foto, zwei Zeichnungen. Er lässt das Handgelenk der rechten Hand nur eine Kleinigkeit gebogen und möchte aus dem Ellenbogen anschlagen. Auch mit seinem Vorschlag, das eher mit der Kante als der flachen Seite des Plektrums zu tun, steht er ziemlich allein. Geschätzte Daten, nach dem Foto:

Halsneigung 40°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) nahe
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) mittig
1927 Charles McNeil McNeil Chord System for Plectrum Banjo
McNeil, 1927

Deutlich revidierte Neuauflage des Standardwerks von 1923, wurde 1955 nochmals aufgelegt. Statt auf Fotos wird die Haltung nun mit Zeichnungen erklärt. Amüsante Anweisung zur Lage das Banjos auf dem rechten Oberschenkel: die Mitte des Kessels liegt über der Bügelfalte.

Der ehemals flache Anstellwinkel des Halses weicht jetzt – wohl auch bedingt durch den längeren Plektrum-Hals – einem steileren Winkel. Das Handgelenk der rechten Hand liegt jetzt 3 inch über dem Steg. Der Anschlag erfolgt 6 ½ cm vom Steg.

Der kleine Finger der Anschlaghand darf nun leicht über das Fell gleiten (natürlich nur für single-string Passagen, nicht im Akkordspiel). Er wirkt als "Höhenmesser", so dass das Plektrum gerade 0,3 cm in die Saiten "beißt".

Halsneigung 45°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) direkt oberhalb
Höhe Handgelenk über Steg 7,6 cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 6,5 cm
1927 Charles McNeil McNeil's progressive Studies for Tenor Banjo, Book No. 1
Umschlag

Neben seinem Standardwerk bot McNeil auch Begleitmaterial für den Unterricht an. Die Übungen sind Duette für Schüler und Lehrer. Noten und Hinweise für den Lehrer sind als 16-seitige Einlage beigelegt. Die Anweisungen zur Haltung entsprechen wörtlich denen aus dem Lehrbuch von 1927. Die einzigen Ausnahmen bilden das Plektrum, das er hier etwas merkwürdig am Rand anfasst und die wieder flachere Halsneigung. Den Lapsus mit dem Plektrum hat der Zeichner 1955 korrigiert.

Halsneigung 23°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) direkt oberhalb
Höhe Handgelenk über Steg 7,6 cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 6,5 cm
1927 Charles McNeil McNeil's progressive Studies for Tenor Banjo, Book No. 2
Umschlag

Im zweiten Band der Studies macht sich McNeil für die klingende Notierung stark. Im Heft für den Lehrer gibt er interessante Tipps zum Blattlesen, was auch der Grund ist, warum er hier im Original zitiert wird.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1927 Zarh Myron Bickford Bickford's 20th Century Tenor Banjo Method
1927, Z.M. Bickford

Auch ohne Fotos recht detaillierte Beschreibung der Standardhaltung, allerdings ohne genaue Positionen. Der Kessel ruht so auf dem rechten Oberschenkel, dass das Banjo von selbst im Gleichgewicht ist. Der rechte Unterarm liegt genau zwischen Ellbogen und Handgelenk auf dem Kesselrand auf.

Die linke Hand hält den Hals zwischen Daumen und drittem Glied des Zeigefingers.

Halsneigung 45°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1927   Smith's Chords for Tenor Banjo
1927, J. Smith

Grifftabellen mit nur spärlichen Anweisungen zur Haltung. Immerhin der Hinweis, einen Stuhl ohne Armlehnen zu wählen.

Die Anschlagposition ist in der Mitte zwischen Griffbrett und Steg.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) Mitte
1927   At-a-glance Illustrated Self Instructor for Tenor Banjo
1927, at-a-glance

Allerprimitivstes Büchlein, nicht falsch, aber völlig unzureichend.

Halsneigung 54°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) 5 cm
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1927 K. Kotty Killian's Method with a complete Arrangement of Chords with Diagram for the Tenor Banjo
1927, K. Kotty

Kotty mahnt eine aufrechte Sitzhaltung an, ausdrücklich ohne die Beine übereinander zu schlagen.

Ähnlich wie DeHarport empfiehlt er für das Akkordspiel ein bei Gitarren übliches Daumenpick, für das Single-String Spiel ein Mandolinenplektrum.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1927 Lloyd Loar Loar's orchestral Tenor Banjo Method
1927, Lloyd Loar

So gut die 4 Bände von Loar auch sind, wo es um Musik oder Instrumentenkunde geht, zur Haltung geben sie außer zwei Bildern fast nichts her. Hierfür empfiehlt er, den Lehrer zu fragen.
In Band 4 rückt er auf der letzten Seite dann doch noch damit raus, dass die Finger das Fell nicht berühren sollen.

Einer seiner 10 Anfängertipps: wenn die Familie von der Überei genervt ist, stecke einen Violinendämpfer auf den Steg.

Übrigens war Lloyd Loar Chefentwickler bei Gibson. Er entwarf neben Mandolinen und Gitarren das berühmte Mastertone Banjo.

Halsneigung 42°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1928 Harry Reser Harry Reser's new Instruction Course for Tenor Banjo
1927, Harry Reser

Da es sich hier um einen Fernkursus handelt, gibt Reser konkretere Hinweise, als in seinem Buch von 1924. Für die linke Hand: der Banjohals ist so zu neigen, dass die Wirbel in Schulterhöhe liegen; die Finger der linken Hand weisen in Richtung Augen des Spielers. Rechte Hand: Daumen und Zeigefinger bilden einen rechten Winkel; sollte das Plektrum nicht völlig flach sein, kommt die konvexe Seite auf den Daumen; dass Ringfinger und kleiner Finger das Fell berühren ist völlig in Ordnung. Harry dachte wirklich an alles. So lässt er seine Schüler fünf Fragen beantworten, um die korrekte Einstellung des Banjos zu überprüfen und bietet an, die richtigen Saiten und einen passenden Steg zu schicken (gegen ebenso passende Bezahlung, vermutlich). Seine Empfehlung zur Saitenlage am 18. Bund: 1/8" (3,8mm) für den Anfänger, 3/16" (4,8mm) für den Profi.
Der Kurs wirkt stellenweise improvisiert und mit der heißen Nadel gestrickt - kein Wunder bei dem Pensum, das Reser in jener Zeit als Musiker absolvierte. Dafür gibt's aber auch mal nette Vertipper. Oder sollte es Absicht gewesen sein, dass aus einem Schildpatt- (tortoise) ein Folterinstrument (torture instrument) wurde?

Halsneigung bis Schulterhöhe
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1928 Lew Stern The first Step - How to play the Tenor Banjo
1928, Lew Stern

Die Haltung und Spielweise wird in fünf Illustrationen und recht knappem Text erklärt. Die gewünschte ausbalancierte Haltung dürfte mit dem in der Illustration gezeigten flachen Halswinkel wohl nur mit den leichten Hälsen der damaligen Banjos erreichbar sein. Die Anschlagposition für Akkordspiel wäre nach Stern über dem Griffbrett! Bemerkenswert ist auch, dass das Handgelenk nur für Akkordspiel angewinkelt sein soll, für single-string Arbeit dagegen flach.

Halsneigung 15°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) variabel
Höhe Handgelenk über Steg variabel
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm bzw. über Griffbrett
1928 Wm. D. Bowen Bowen's Master Method for Plectrum Banjo
1928, Wm. D. Bowen

Bowen schlägt ebenfalls vor, den rechten Fuß1 über den linken zu kreuzen. Alternativ lässt er noch das Resersche Fußschemelchen gelten. Auch die Beschreibung seines Plektrums ähnelt der in Harrys Buch von 1924. Mit seinem Anschlagspunkt 2 Zoll vom Steg und einer Anschlagstiefe von 32 mm liegt Bowen voll im Trend seiner Kollegen. In der Streitfrage kleiner Finger auf dem Fell hat er eine klare Meinung: er empfiehlt es sogar, mit dem Fingernagel über das Fell zu gleiten um den Anschlag zu stabilisieren - aber nur im single-string Spiel.

Halsneigung 40°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) ca. 5cm
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1929 John P. Hamilton A Short-Cut Method for Playing The Banjo
1929, Ludwig Banjos

Ludwig & Ludwig, vor allem für seine Schlagzeuge bekannt, baute auch passable Banjos. Beim Kauf gab es ein von John P. Hamilton verfasstes Heft dazu, das neben Pflegehinweisen und Tipps zum Üben auf mehreren Fotos auch gute Anweisungen zur Haltung gibt. Als örtlicher Vertreter der McNeil Schulen kreuzt Hamilton natürlich den rechten Fuß1 über den linken. Der Kessel wird mit 45° an den Oberkörper gekippt. Beim Anschlag soll man sich vorstellen, der rechte Arm sei fest an die Armauflage gefesselt und jede Bewegung - außer der gewollten Drehung - sei unmöglich. Exakte Maßangaben fehlen, dafür gibt es deutliche Fotos.

Halsneigung 32°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1929 Zarh Myron Bickford Bickford's 20th Century Tenor Banjo Method, Book 2
Umschlagbild

Im zweiten Band gibt es zwar keine weiteren Angaben zur Haltung, aber gute Tipps zur linken Hand und zum Thema Blattlesen. Dazu bietet er eine Liste bekannter Solostücke, geordnet nach Schwierigkeit.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1930 David Berend Daily Left-Hand Studies, Vol. 1, for Tenor-Banjo, Op. 312
1930, David Berend

Das im Vorwort angekündigte Buch zur rechten Hand ist wohl nicht mehr erschienen. Zur linken Hand gibt es aber reichlich Hinweise. So postuliert Berend als einziger, den Hals in einer Art Gabel aus Daumen und Zeigefinger zu halten. Das hat zur Folge, dass er lieber die ganze Hand in eine neue Lage verschiebt, um eine Tonleiter auf der höheren Saite fort zu setzen. Diese Fingersätze hat er aus der Cello-Technik abgeleitet, sagt er.

Halsneigung 36°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1931   The Simplicity Tutor
Tenor Banjo and Tenor Guitar
1931, Simplicity Tutor

Neben ein paar provokanten Aussagen (Plectrum Banjo ist unhandlich) bietet das Buch gute und ausführliche Anweisungen. Das Instrument wird auf dem linken (!) Oberschenkel platziert, der wiederum über den rechten Fuß geschlagen wird. Der Kessel wird nicht gegen den Körper gekippt, er bleibt fast senkrecht. Endlich sagt hier auch mal einer, dass die Fingernägel geschnitten gehören! Ansonsten beschreibt der Autor zwar, wie man sich fühlt, wenn man es richtig macht, vermeidet aber jede exakte Formulierung.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1932 Stephen St. John The Stephen St. John Learnright Method for Tenor Banjo and Tenor Guitar
Bild des Umschlags

Angesichts der großen Worte im Vorwort und dem prämierten Schülerorchester auf dem Umschlag wäre mehr zu erwarten gewesen als dürre 4 Absätze zum Thema Haltung und Anschlag, zumal auch erklärende Fotos oder Zeichnungen fehlen.

Halsneigung -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) Mitte zwischen Steg und Griffbrett
1932 Eddie Peabody Eddie Peabody and his Banjo
Der Umschlag zeigt Eddie Peabody

Eddies Ansichten über die korrekte Haltung weichen erheblich von der Standardhaltung ab. Die Füße bleiben wie bei einer Klosterschülerin eng geschlossen, das Banjo kommt in die Schoßmitte. Der Hals wird äußerst steil gehalten. Der Anschlag erfolgt näher am Griffbrett als am Steg. Die rechte Hand formt keine Faust sondern bleibt halb offen, die drei freien Finger schleifen zur besseren Kontrolle über das Fell.

Auf den letzten Seiten lässt sich Eddie über Bühnenkleidung aus, lobt sein Vegavox Banjo, beschreibt die Arbeit im Platten- und Filmstudio, erzählt von seinem Jahr in England und preist ein Hotel in Kalifornien an.

Halsneigung 65°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1934 Ernest Taylor How to play the Plectrum Banjo
1934, Ernest Taylor

Eine englische Schule für das mit Plektrum gespielte 5-saitige Banjo. Der kleine Finger der rechten Hand soll zur Kontrolle leicht über das Fell gleiten. Der Banjohals darf nicht höher als die Schulter sein.

Halsneigung sitzend -
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 7,6 cm
1935 Wm. Morris, Nick Lucas Morris's Modern Method for Tenor Banjo - Volume 1
1935, Lucas - Morris

Die von Nick Lucas kräftig überarbeitete Neuausgabe des Werks von 1922.

In der stehenden Spielhaltung wird jetzt explizit ein Gurt über die linke Schulter benutzt, was nun eine deutlich steilere (fast 50°) Halshaltung ermöglicht. Vorsorglich weist Lucas darauf hin, dass sich ein Tenorbanjo im Sitzen wesentlich leichter spielt.

Die Haltung des Plektrums ist unverändert die von 1922.

Halsneigung sitzend / stehend 42° / 50°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg 5 cm
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -
1938   The new EZ method for Tenor Banjo
1938, EZ Method

Neuauflage eines Heftes von 1922, das auch 1950 noch mal fast unverändert erschien. Trotz des kleinen Formats eine einwandfreie, fünffach bebilderte Darstellung der üblichen Spielhaltung.

Halsneigung 30°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) unweit
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) 5 cm
1939 U.S. School of Music Home Study Course Tenor Banjo
1939, U.S. School of Music

Zur Haltung gibt es einige Fotos und den Trost, dass sich die korrekte Haltung nach eifrigem Üben wie von selbst einstellt. Eine exakte Anleitung fehlt leider.

Mehr zu diesem Kurs bei jazzbanjo.com.

Halsneigung 35°
Auflage rechter Arm (Abstand vom Saitenhalter) -
Höhe Handgelenk über Steg -
optimaler Anschlagpunkt (vom Steg) -

[1] Für unsere norddeutschen Freunde: Bein